
Telegrafenstelle - Staatliche Fernmeldeverwaltung - von der Königlich-Sächsischen Post bis zur Bundespost
- © Volkmar Schweizerum 1900 - Telegrammformular des Kaiserlichen Telegraphenamtes Chemnitz
- © Schloßbergmuseum ChemnitzIm Bahnhof Chemnitz befand sich bis 1959 die erste Chemnitzer Telegraphenstelle
Telegrafenstelle
Beschreibung
Die Telegrafenstelle ist das natürliche Bindeglied zwischen Post- und Fernmeldewesen.
Sie ist der technische Bereich, in der die Telegramme auf elektrischem Weg gesendet bzw.empfangen wurden, in Schriftform umgewandelt und anschließend (ggf. über Rohrpost) zum Eilboten der Post geleitet wurden.
Diese Konstellation hatte in Chemnitz genau 140 Jahre Bestand. Telegramme, damals noch Depeschen genannt, wurden bereits 1854 in der Königlich-Sächsischen Telegrafenstelle des Bahnhofs Chemnitz für den privaten und gewerblichen Bedarf bearbeitet. Im Jahr 1994 wurde die Telegrafenstelle der Deutschen Bundespost im Fernmeldeamt Chemnitz aufgelöst. Zum gleichen Zeitpunkt wurde auch die zugehörige Rohrpostanlage zum Hauptpostamt 4 außer Betrieb genommen. Fax, E-Mail, SMS usw. ersetzten die Telegramme.
Die ersten Telegrafenapparate waren Fardely-Zeigertelegrafen. 1857 folgten Morseappparate, auch Morseklopfer und Morsesummer wurden verwendet. 1886 wurden erstmals Hughes-Telegrafen eingesetzt, die schon Typendrucker hatten. In den 1930er Jahren begann der Einsatz der mechanischen Fernschreiber , als Streifenschreiber und später als Blattschreiber. Ab den 1970er Jahren wurden elektronische Fernschreiber eingesetzt.
Autor: Volkmar Schweizer, 2020