
Fernamt Chemnitz - Deutsche Reichspost
- © Industriemuseum Chemnitz1930 vor Inbetriebnahme - Neues Fernamt, Obere Aktienstraße
- © Industriemuseum Chemnitz24.08.1930 - Eröffnung neues Fernamt Chemnitz
- © Foto: Erich Pax1985 - schnurloses Fernamt, System ARM, Karl-Marx-Stadt, Liselotte-Hermann-Straße
Fernamt Chemnitz
Beschreibung
Unter den Begriff „Fernamt“ versteht man die dienstliche Abteilung innerhalb des Telegrafenamtes/Fernmeldeamtes, in der durch das „Fräulein vom Amt“ handvermittelte Ferngespräche hergestellt werden. Die Verbindungen wurden an sogenannten Fernschränke mit Vermittlungsschnüren realisiert.
Bereits vor der Jahrhundertwende 19./20.Jhdt. gab es im Gebäude des Kaiserlichen Telegrafenamtes an der Poststraße spezielle Fernvermittlungsschränke. Im 1930 neuerbauten Gebäude in der Oberen Aktienstraße (jetzt Minna-Simon-Straße) wurde eine ganzer Saal für das Fernamt belegt. Das Fernamt in der Oberen Aktienstraße existierte in dieser Form bis 1979.
Da Ende der 1970er Jahre der Selbstwählfernverkehr innerhalb der DDR vollständig automatisiert war, bestand die Aufgabe des Fernamtes nur noch in der Abwicklung des handvermittelten Auslandsverkehrs, wobei das Gesprächsaufkommen zwischen DDR und BRD den Hauptanteil am Auslandsverkehr darstellte.1979 wurde ein "schnurloses Fernamt", das in die ARM 20 Hauptvermittlungstelle integriert war, im Objekt Liselotte-Hermann-Straße in Betrieb genommen. Dieses schnurlose ARM-Fernamt wurde Anfang der 1990er Jahre außer Betrieb genommen.